Die schönsten Superlative bietet seit jeher die Rangliste der 200 größten Motoryachten der Welt. Alle zwei Jahre publiziert das Magazin für Superyachten BOOTE EXCLUSIV eine aktualisierte und detailreiche Sammlung spannender Insider-Informationen aus der Welt der Megayachten und ihrer Eigner. Der 180 Meter lange und 30 Knoten schnelle Lürssen-Bau „Azzam“ führt das Klassement auch 2024 weiterhin an, doch im Jahr 2026 dürfte es den schon länger angekündigten Wechsel an der Spitze geben. Ein Neuzugang in der aktuellen Rangliste steigt direkt in die Top 10 ein.
Hamburg/Bielefeld, August 2024. Die 15. Auflage des Top-200-Rankings von BOOTE EXCLUSIV verzeichnet auch 2024 einen leichten Rückgang bei den Neuzugängen. Insgesamt traten 20 Yachten dem elitären Zirkel bei, im Vergleich zum Schaulaufen im Jahr 2022 sind das drei weniger, sogar zehn weniger als noch vor vier Jahren. Wer dieses Jahr gelistet werden wollte, musste mit einer Yachtlänge von 75 Meter vorfahren.
Auch 2024 steht die Superyacht „Azzam“ mit 180 Meter Länge an der Spitze. Das Lürssen-Flaggschiff beeindruckt auch elf Jahre nach seinem Stapellauf mit seinem leistungsstarken Antriebspaket: Dieselaggregate und Gasturbinen liefern 70.000 Kilowatt (95.000 PS), die sie an vier Giga-Jetantriebe weitergeben und die einen Top-Speed von 30 Knoten ermöglichen. Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan, der Eigner der größten Yacht der Welt, starb im Mai 2022 im Alter von 73 Jahren. Die Ämter des zweiten Präsidenten der VAE und Emir von Abu Dhabi soll sein Bruder Mohammed bin Zayid übernommen haben. 80 Crewmitglieder kümmern sich auf der „Azzam“ um 36 Gäste.
Auf Platz 2 folgt unverändert die „Fulk Al Salamah“ mit 164 Meter Länge. Der voluminöse Achtdecker entstand auf dem Mariotti-Werftgelände in Genua unter strengster Geheimhaltung als Projekt „Saffron“ für den Sultan von Oman. Mit 20.361 Gross Tons ist sie die voluminöseste Yacht der Welt. Sie liegt meist in Maskat, mit einem Tiefgang von 6,60 Metern ist es nicht einfach einen Gast- liegeplatz für die Staatsyacht zu finden. Auf Rang drei thront „Eclipse“ (163 Meter), gefolgt von Dubai (162 Meter) und „Blue“ (160,6 Meter).
Der Lürssen-Bau wurde erstmals im Jahr 2022 im BOOTE EXCLUSIV-Ranking auf Platz 5 geführt. Ganz frisch in die Top 200 des Jahres 2024 gestürmt und direkt auf Platz 10 einsortiert ist mit 146,35 Meter der Lürssen-Gigant „Opera“. Ihre 146 Meter basieren auf dem Neubau „Sassi“, der im September 2018 im Bremer Schwimmdock durch ein Großfeuer fast völlig zerstört wurde. Das Wrack wurde schließlich zurück nach Hamburg gebracht, wo auch schon die ursprünglichen Metallarbeiten stattgefunden hatten. Trotz des Desasters blieb der mutmaßlich aus Dubai stammende Eigner sowohl der Werft als auch dem Maß treu. „Opera“ hat Platz für 50 Übernachtungsgäste.
Um in die Top-200-Liste aufgenommen zu werden, war eine Länge von exakt 75 Meter nötig. Beim letzten Ranking im Jahr 2022 reichten noch 73,70 Meter. Die Eintrittsschwelle in die Top 100 stieg von 88,00 auf 90,00 Meter an. Diesmal sind neun Neuheiten über 100 Meter Länge dabei, vier davon lieferte die deutsche Lürssen-Werft.
Und dennoch steht eine neue Nummer 1 seit geraumer Zeit in den Startlöchern. Für das nächste Top 200-Ranking im Jahr 2026 könnte die mittlerweile 194,90 Meter lange „REV Ocean“ von der norwegischen Vard-Werft die Top 200 neu anführen. Erwartet wurde die künftige Nummer 1 wesentlich früher, doch der Primus in spe musste in Norwegen um zwölf Meter verlängert werden, da Stabilitätskriterien nicht erfüllt waren. Nach feinsten Superyachtstandards soll die Lloyd Werft in Bremerhaven ausrüsten.
„Superyachten bilden nach wie vor die Spitze der Luxusgüterpyramide. Erst wer sein Portfolio mit Wohneigentum, Ferienimmobilien, Kunst-, Uhren- und Autosammlung gefüllt hat, denkt über die Investition in ein schwimmendes Refugium nach“, verrät BOOTE EXCLUSIV-Chefredakteur Martin Hager. „Der Unterhalt einer 45-Meter-Yacht schlägt mit rund 1,8 Millionen Euro pro Jahr zu Buche, wer ein 75-Meter-Format besitzt, muss zwei Millionen Euro mehr in die Hand nehmen.“
Dass der Markt für Luxusgüter im Allgemeinen und Superyachten im Speziellen floriert, liegt auch daran, dass die Vermögen der Reichen stetig wachsen. Nie gab es mehr Dollar-Millionäre als in diesem Jahr – knapp 23 Millionen Menschen weltweit verfügen über ein mindestens siebenstelliges Vermögen. „Genauso wie das Kapital der Wohlhabenden stetig wächst, steigt auch die Eintrittsschwelle in unserem Top 200-Ranking Jahr für Jahr“, so Hager weiter.
Besonders beeindruckt zeigt sich der Superyacht-Experte von der Anzahl an Gigayacht-Newcomern. „Neun der zwanzig Ranglisten-Neueinsteiger sind über 100 Meter lang, das gab es noch nie.“ Doch das Endmaß der XXL-Yachten scheint erreicht, Längen von 200 Metern und mehr sind aktuell nicht in Sicht. Zunehmend investieren Yachteigner – wie Amazon-Chef Jeff Bezos (125-Meter-Dreimaster „Koru“ und 76-Meter-Begleityacht „Abeona“) und Meta-CEO Mark Zuckerberg (118-Meter-„Launchpad“ und 67-Meter-„Wingman“) – in Begleit- yachten, die dem Mutterschiff folgen und Platz für Crew, Tender, U-Boot und Helikopter bieten.
Auch bei der Nutzung der exklusiven Schiffe ist ein Trend zu beobachten.
„Es gibt mehr und mehr Eigner, die ihre Schiffe intensiv für Weltreisen mit der Familie nutzen und ihren Lebensmittelpunkt für längere Zeit auf die Yacht legen – Nanny, Koch und Lehrer inklusive“, berichtet der BOOTE EXCLUSIV- Chefredakteur. „Eine wunderbare Entwicklung – nirgendwo ist die Freiheit größer als auf dem Meer.“
Die komplette Liste der 200 größten Motoryachten der Welt zeigt die aktuelle Ausgabe 5/2024 des Magazins BOOTE EXCLUSIV. Das Heft ist ab 27. August für 12,90 Euro im Handel und unter shop.delius-klasing.de erhältlich.